Gewöhnungsbedürftig.
Gestern, nach dem ersten Hören, fand ich die Version gewöhnungsbedürftig. Dies dürfte vor allem an Campinos Gesang gelegen haben. Seine Stimme klingt hier doch etwas anders als gewohnt. Vermutlich hätte ich ihn gar nicht erkannt, wenn ich es nicht besser gewusst hätte. Nach ein paarmal Hören gewöhnt man sich aber daran.
Der Song ist meinen Recherchen zu Folge im Original von der amerikanischen Band The Isley Brothers. Man kann aber deutlich erkennen, dass sich die Hosen Version an das Cover von The Fourmost hält. Und das ist in Bezug auf das Konzept des Albums schlüssig. Die Bands der Mersey Sound Ära spielten vornehmlich Songs, die im Original aus den USA stammten und dann im Beat Rhythmus der Cover-Versionen wieder ihren Weg zurück in die Staaten fanden. Deshalb ist es m. E. auch korrekt The Fourmost als Quelle anzugeben und nicht The Isley Brothers, von dem der Song ursprünglich stammt. Wir hatten die Diskussion bereits in einem anderem Thread.
Was ich gelungen finde, sind die kleinen Anpassungen der Hosen. Da ist das Einzählen one, two, three, four… am Anfang. Das passt auf den ersten Blick natürlich zum Punk der Hosen und es wurde auch von bspw. The Ramones häufig verwendet. Aber auch das erste Beatles Album beginnt mit diesem Einzähler, was wieder den Zusammenhang zu dieser Art der Musik bringt. Eine weitere Anpassung der Hosen sind die Uuuhhh's und Aaaahhh's zwischendurch, die es in der Version von The Fourmost nicht gibt. Die sind eher typisch für Hosen-Songs und geben damit dem Song eine kleine eigene Note.
Das Video halte ich ebenfalls für gelungen. Der Ansager, der am Anfang über den Namen der Band schmunzelt, könnte original aus dieser Zeit stammen. Hier hätte auch John Peel mit seiner Aussage "bunch of guys with funny names" wunderbar gepasst. Die Optik in schwarz-weiß, die Anzüge, die Frisuren und die Collage mit dem tanzenden Publikum passt hervorragend. Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass das schlechte Playback gewollt ist und im Kontext der 60er-Jahre Ästhetik Sinn macht.
Alles in allem macht der Song Spaß und man freut sich darauf, was da als Album kommen wird.. Ein unkompliziertes, spontanes Werk, das mal eben so rausgehauen wurde. Ganz im Stil vom ersten Die Roten Rosen- und Learning English Lesson One-Album.